Sonntag, 21. Januar 2018

Nebelhülle













Umhüllt mich der Nebel, fühl ich
Den Himmel auf Erden
Kann endlich zur Stille werden
Und leicht wird’s in mir
Grau tropft auf’s Haar, färbt es silbern
Und in meinen Bildern
Mildern sich Farben
Werden lichte Aquarelle
Denn nun weiß ich
Es speist sich alles aus einer Quelle
Die auch mich trägt
Selbst dann noch, wenn das Leben sich legt
Und ich eingeh

Heimgeh ins Ewig

Sonntag, 14. Januar 2018

Junger Geist im alten Menschen



Junges Bleiben, also ewig ein Junges sein? Pubertierend, kindisch, dem eigenen kleinen Tyrann unterworfen? Ich glaube, Mensch kann nur jung werden. Ich treffe so oft auf, nach Jahren jungen, Menschen, die sind uralt im Denken. Festgesteckte Sichten auf die Welt und ebensolche Ziele fürs Leben. Da bleibt kein Raum für Murmeln im Kopf, die munter herumrollen und alles neu ansehen können bzw. neu angesehen werden. Das klingt wie ein Verurteilen, doch ich meine das nicht so streng. Ich weiß genau, wie ich als 20Jährige daherkam. Mit welch fantastischen Sätzen warf ich um mich, verhöhnte die Alten ob ihres Weltbildes und wusste alles besser. Doch im Innern war ich unsicher. Ich konnte es mir einfach nicht erlauben, über mich zu lachen, meinen Blick auf die Welt täglich zu verändern, je nach Erfahrenem neu zusammen zu setzen oder eben auch mal etwas offenen Ausgangs zu lassen. Ich stand auf stets schwankendem Boden, dem Unwissen machtlos ausgesetzt. Mir scheint, als wäre es natürlich, im Kopf jünger zu werden im Sinne von lebendiger, je älter man wird. Den Geist öffnen, sich selbst widersprechen, weil es neue Einsichten gibt, neugierige Blicke auf Unsichtbares zu werfen – für das alles braucht es wohl doch ein gewisses Maß an Lebensjahren und die berühmten durchlebten Höhen wie Tiefen. Sich selbst vertrauen können und schon oft erlebt haben, dass vieles und viele (einschließlich ich selbst) viel zu wichtig daherkamen, um letztendlich als Bagatelle zu enden.
Auf der einen Seite sind wir Menschen ja nur winzige Rädchen im Getriebe der Ewigkeit, so dass es recht sinnlos erscheint, sich das Leben mit hohen Problemtürmen schwer zu machen. Auf der anderen Seite sind wir Rädchen, die sich eben drehen müssen; immer und immer wieder, wenn sie im Lauf der Geschichten mitmachen möchten und nicht durch Festhalten kaputt gehen.
Also ich befinde mich mit meinen 58 Jahren genau im richtigen Alter, um das junge Denken zu trainieren. Mit den Augen aus der frühesten Kinderzeit will ich auf mein Umfeld schauen und so lebendig werden.

Bruder und Schwester



Es gibt da einen, den ich habe ich erst jetzt erkannt und mir benannt: der natürliche Verstand. Er ist der kleine Bruder der Intuition. Er lässt mich menschlich handeln. Das kann er allerdings nur deshalb, weil er sich von seiner Schwester Rat und Führung holt. Sie ist weiser als er. Kunststück! Wie viel länger ist sie schon auf dieser Welt! Außerdem hat sie den direkten Draht zum großen Geist.
Bislang dachte ich, Verstand und Herz können nie zusammen kommen. Verstandes-Menschen sind kühl und herzlos, herzliche Menschen wiederum wirken schnell naiv und weniger intellektuell. Doch ich sah ja nur auf den künstlichen Verstand, der sich seiner hohen Intelligenz rühmt und im Leben herumstelzt, als könne ihm nichts und niemand das Wasser reichen. Dabei ist das Nicht so viel größer als er! Aber das ist eine andere Geschichte.
Sehe ich zu ihm, dann stelle ich ihn mir eher als verknöcherten Onkel des natürlichen Verstandes vor, angestaubt und taub. Das kann jedoch nicht sein, er muss jünger sein, kam erst viel später auf die Welt. Egal, nur eines ist mir wichtig: ich will mich nicht mehr an ihn halten. Wegen ihm vergaß ich meine innere Stimme die aus dem Herzen zu mir sprach. Das Herz wurde ungehalten, verhaspelte sich in fremden Rhythmen. Erst jetzt, wo ich ihm zuhöre, seinem Takt folge und so Zugang und Vertrauen zur Intuition bekomme, wird es wieder ruhiger. Gleichmäßig schlägt es: „Bimm, bimm, bimm“. Meine Gedanken kommen aus dem Bauch und der Verstand ordnet sie freudig, so dass sie zu anderen sprechen, sie berühren können.
Ich werde Mensch.

Erwachen



Schnee setzt sich sanft auf unsre Bäume
Sendet von dort manche Träume
Die aus Stille nur gemacht
So bin ich aus der Welt erwacht

Stille Tage




Tauche tief in stille Tage
Frage nicht mehr, wer ich bin
Sinne sind davon geschwommen
Und bekommen neuen Sinn.